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Presseberichte
Starnberger Merkur (Münchner Merkur) - 21./22. Januar 2012
Wertinger Zeitung - 17. Januar 2012
Mittelbayerische Zeitung - Hemau - 3. November 2011
Münchner Merkur - 3. Juni 2011
Sulzbach- Rosenberger Zeitung - 19. April 2011
Pegnitz-Zeitung - 8. März 2011
Bayerischer Rundfunk - 26. November 2010 - Ottis Schlachthof
Münchner Merkur - 03. November 2010
Donaukurier Ingolstadt - 27. Oktober 2010
Hallertau-Info - 30. September 2010
Moosburger Zeitung - 24. September 2010
Dingolfing / Reisbach - 20. September 2010
Bayerwald-Echo - 13. Juli 2010
Münchner Merkur - 22. April 2010
Vergangene Woche war Frau Spies
noch beim R. „Ich war ja immer mehr so
die Kracherte. Aber jetzt hab' ich Rollen,
die ich noch nie im Leben hatte. Jetzt
muss ich gepflegtes Hochdeutsch reden.“
Will sagen: sich ihr kernig-bairisches R
abtrainieren. Wenn man ihre Sätze so
hinschreibt, liest sich das ja schon recht
gepflegt Hochdeutsch, aber im Original,
wenn auch nur am Telefon, klingt das
dann doch ganz anders. Niederbairisch
halt. Da kommt Annamirl Spies her, aus
Reisbach an der Vils, da ist sie groß und
nach ersten Bühnenerfolgen als Engel
und siebtes Geißlein im Uhrenkasten
auch eine richtige Größe geworden: die
Annamirl von der „Couplet AG“, eine
Rampensau par excellence. Doch die gibt
es jetzt nicht mehr. Also, die „Couplet
AG“ gibt es sehr wohl noch. Aber eben
nicht mehr die Annamirl. Die heißt jetzt
auf dem Plakat Anna M. Spies, ihr Programm,
das nun im „Rohrer & Brammer“
Premiere hat, trägt den Namen „O Marianne
hilf!“, und die Protagonistin heißt
Marianne Schwinghammer. So, da ist
jetzt aber alles drin. Schwinghammer ist
der heißgeliebte Mädchenname der
Annamirl, Marianne ein Silbendreher ihres
Vornamens, und ihr Status als Oma
bildet die Grundlage für ihr erstes autobiographisch
geprägtes Solo-Programm.

„Es war eine schöne, gute und wichtige Zeit“, sagt Spies über ihre bislang 20 Bühnenjahre. So lange spielte sie gemeinsam mit Jürgen Kirner, 16 Jahre davon als Frontfrau des preisgekrönten Musikkabarett- Quartetts „Couplet AG“, 120 bis 140 Auftritte im Jahr. Am 31. Oktober war Schluss, letzter Auftritt in der Konzerthalle an der Quiddestraße. Lange vorher stand ihr Entschluss fest: „Das aktuelle Programm spiele ich noch mit, danach ist Schluss.“ So kam es, Mitte Dezember gab es einen Abschiedsabend in der Drehleier. Allzu lange hielt es den Temperamentsbolzen nicht zu Hause. Mit Martina Schnell, einer freischaffenden Regisseurin, tüftelte sie schon bald ein Programm aus. „Wir kennen uns ewig, vor ein paar Jahren bin ich Patentante ihres zweiten Kindes geworden“, erzählt Spies, deren drei Kinder schon aus dem Haus sind. „Nun haben Martina und ich ein gemeinsames Kind: unser Programm.“
Oma Marianne erzählt also „Aus der Schatztruhe einer alleinerziehenden Großmutter“, so der Untertitel. Spies fasst zusammen: „Eine vaterlose Tochter, Mama am Abendgymnasium – und ich hab’ das Kind an der Backe. Dabei stehe ich doch abends als Komödiantin auf der Bühne, und so muss das Kind eben in der Garderobe pennen.“ Es treten auf Nachbarin, Schwiegermutter, Schwester Isolde, die gerne mal ein Gläschen zur Brust nimmt – „ein Nummernkabarett mit rotem Faden“, sagt Spies, die froh ist, dass sie all diese Figuren hat: „Da bin ich nicht ganz allein auf der Bühne. Ich kann eben nicht einfach so losreden wie die Martina Schwarzmann oder die Monika Gruber.“ Ist dieses mit allen Wassern gewaschene Bühnentier tatsächlich nervös? „Furchtbar nervös!“, sagt sie. Dabei liefen die Vorpremieren in Traunstein und Dingolfing prima.
Schließlich singt die Annamirl/Marianne
auch, was zu „Couplet AG“-Zeiten
eine ihrer Stärken war. Alte Schlager haben
sie umgetextet (aus „Ein Bett im
Kornfeld“ wird „Wenn’s Fett nach vorn
fällt“), auch die Genoveva von Bally
Prell hat einen Auftritt. Spies singt „Ich
könnte weinen, wenn ich denke, wie
schön ich war“ – anstatt „wie schön du
warst“. Es dürfte ein spaßiger Abend werden
mit der fidelen Oma. Nach dem diffizilenRhat
sie sicher auch noch die nächste
Hochdeutsch-Hürde genommen: das
stumme S. „Auch schwer, wenn man nur
Erwin-Huber-Deutsch gelernt hat. Aber
da müssen die Zuschauer jetzt durch.“
(20. bis 24. April und 28.April bis 1.Mai
im „Rohrer & Brammer“, 24. bis 26. Juni
in der Drehleier.)
THOMAS BECKER